Besuch der Klasse ITG12 des Technischen Gymnasiums Waldshut bei Finnova in Lenzburg
Jedes Jahr wird in den 12. Klassen eine mehrtägige Technikfahrt von den Schülern und den betreuenden Lehrern organisiert, die einen Einblick in die Arbeitswelt geben soll. An unserem dritten Tag, dem 4. Mai 2016, fand der Besuch bei der Firma Finnova in der Niederlassung in Lenzburg in der Schweiz statt.
Direkt nach dem Mittagsessen bei Oracle ging es mit dem Bus weiter nach Lenzburg zum Unternehmen Finnova. Wir waren gut im Zeitplan. Einer Präsentation zur Einführung folgten eine Diskussionsrunde mit weiteren Mitarbeitern, eine „Berliner“-Pause, eine Führung durchs Gebäude, sowie ein abschließendes Feedback. Gegen 17 Uhr sind wir wieder Richtung Waldshut aufgebrochen. Die planmäßige Ankunft um 17:45 Uhr konnte nicht eingehalten werden. Aufgrund eines großen Staus vor der Grenze, waren wir erst um 18:40 Uhr in Waldshut.
Als wir bei Finnova ankamen, wurden wir von Michael Massaro und Vivienne Falk empfangen. Michael Massaro arbeitet schon seit längerer Zeit im Bereich Ausbildung in der Personalabteilung bei Finnova. Vivienne Falk absolvierte die Universität Zürich mit dem Bachelor in Informatik und ist erst seit kurzem als „Scrum Master“ bei Finnova tätig. Zu World-Café kamen später vier weitere Mitarbeiter von Finnova hinzu und stellten ihre Arbeitsgebiete gründlich und nachvollziehbar vor.
Finnova ist führender Anbieter von Bankensoftware in der Schweiz und ist, aus dem Auftrag, eine modulare Gesamtlösung für Universal- und Privatbanken zu entwickeln, entstanden. Die „finnova AG“ existiert seit 2003.
Die Finnova Banking Software ist das Produkt, welches durch sie entwickelt und von verschiedensten Banken verwendet wird. Diese wird ständig weiterentwickelt und soll höchste Sicherheit beim Banking ermöglichen.
Nach der freundlichen Begrüßung und der Präsentation des Unternehmens und der Produkte wurden wir zu einem Snack eingeladen, und konnten die Schweizer „Berliner“ zusammen mit unseren Gastgebern zu genießen. Dabei konnten wir uns einen Eindruck über die "Pausenräume" verschaffen.
Im anschließenden sogenannten World-Café wurden uns an vier Stationen im Raum vier typische IT-nahe Jobs bei Finnova vorgestellt. Bei jeder Station stellte uns dort ein Mitarbeiter seine Arbeit, der er nachgeht, vor. Dies waren Roland Renggli (Business Analyst), Michael Fuchs (Product Owner), Christoph Schibli (Consultant) und Felix Pflanzl (Developer). Der Business Analyst analysiert die Kundenanforderungen fachlich, strukturiert und dokumentiert diese dann. Die Product Owner steuern die einzelnen Teams, entscheiden mit den Temas zusammen über den vermuteten Schwierigkeitsgrad und verantworten letztendlich welche Entwicklungsarbeiten vorrangig zu bearbeiten sind und, dass diese termingerecht fertiggestellt werden. Consultants vermitteln die Anforderungen der Bank an die Softwareentwickler. Developer implementieren letztendlich die Software.
Nach der Präsentation und Vorstellung der Berufe haben wir einen Rundgang durch das Gebäude gemacht, bei dem uns die verschiedenen Räume gezeigt wurden. Darunter auch der Größere der beiden Schulungsräume. Nach jeder Schulung werden dort die Computer wieder neu aufgesetzt, damit die nächste Gruppe wieder problemlos arbeiten kann. Anschließend gingen wir noch durch einige Entwicklerräume. Jeder Entwickler hat hier seinen eigenen Arbeitsplatz mit viel Platz. Des Weiteren hatte jeder eine „Ampelleuchte“, die zeigte, ob der Entwickler gerade in Ruhe arbeiten möchte (rotes Licht), oder ob er zurzeit ansprechbar ist (grünes Licht). Im obersten Stockwerk befand sich eine Cafeteria mit Terrasse, in der es im Sommer sehr angenehm sein soll.
Im Anschluss daran konnten wir selbst erleben, wie bei Finnova die Priorisierung der anstehenden Entwicklungsarbeiten für die sogenannten „Sprints“ in den Teams erfolgt. Ein Sprint ist ein Entwicklungszyklus von einer bis zu Wochen. Koordiniert und betreut werden die Sprints vom „Scrum Master“.
Hierzu haben wir zwei Teams gebildet, und erhielten pro Gruppe ein Kartendeck mit Fibonacci-Zahlen. Danach sollten wir diverse, uns aufgetragene, Aufgaben nach Schwierigkeitsgrad priorisieren. Dies erfolgte, indem der Product Owner, welcher im Voraus festgelegt wurde, seine Gruppe dazu befragte, wie schwer jeder Einzelne die Aufgaben einschätzt.
Dann hatten wir drei Minuten Zeit um die Aufgaben, in einer von uns vorher aufgestellten Reihenfolge abzuarbeiten. Zum Schluss besprachen wir noch im gemeinsamen Feedback, wie viele Arbeiten erledigt werden konnten und welche Erfahrungen und Verbesserungen in einen nächsten Sprint einfließen könnten.
Die ITG12 bedankt sich für einen sehr interessanten Nachmittag.