Besuch der Klasse ITG12 des Technischen Gymnasiums Waldhsut bei Oracle in Baden-Dättwil
Jedes Jahr wird in den 12. Klassen eine mehrtägige Technikfahrt von den Schülern und den betreuenden Lehrern organisiert, die einen Einblick in die Arbeitswelt geben soll. Am dritten Tag, dem 4. Mai 2016, fand der Besuch bei der Firma Oracle in der Niederlassung in Baden-Dättwil in der Schweiz statt.
Treffpunkt war 07:55 Uhr am Chilbiplatz in Waldshut, von wo aus wir dann mit dem Bus nach Baden-Daettwil (CH) fuhren. Dort kamen wir um 08:45 Uhr an und wurden durch Matthias Jankowitz und Walter Dorigo empfangen. Im Präsentationsraum des Unternehmens erwartete uns um 09:00 Uhr mehrer interessante Vorträge über Oracle und deren Produkte welche bis 12:00 dauerten.
Nachdem die erste Stunde der Präsentation vorüber war, machten wir eine kleine Pause mit Snacks. Wir konnten frische Croissants und Kuchen essen und man durfte sich diverse Getränke aus einem Kühlschrank herausnehmen.
Danach folgten zwei weitere Stunden mit Präsentationen der Oracle-Mitarbeiter.
Das Unternehmen Oracle wurde am 16. Juni 1977 gegründet durch Lawrence J. Ellison.
Die erste Version einer Datenbanksoftware wurde von Larry Ellison, Bob Miner und Ed Oater im August 1977 erstellt, das Unternehmen trug den Namen SDL das später dann zu Oracle wurde. Zuerst waren ihre Datenbanken nur für die CIA gedacht, doch mit dem Lauf der Zeit kauften immer mehr Unternehmen die Software. Über die Jahre wurden immer neuere und bessere Versionen auf den Markt gebracht. Bis 2009 war Oracle ein reines Software Unternehmen doch am 20.April 2009 kauften sie die Hardwarefirma Sun Microsystems auf. Bis heute kaufte Oracle einige Firmen auf, wie zum Beispiel Tekelec.
Seit Oracle, Sun Microsystems aufgekauft hat, stellt Oracle selber Servercomputer her. Die Server von Oracle werden unter dem Namen SPARC (Scalable Processor ARChitecture) verkauft. Die Systeme können vier bis 16 Prozessoren beinhalten. Ein Prozessor hat jeweils 32 Kerne welche jeweils mit 4,13 GHz laufen. Ein System kann bis zu acht TB Speicher habe welcher in 32GB DIMMs (dual inline memory module) realisiert wird. Jeder Prozessor besitzt acht accelerators , diese realisieren spezielle Funktionen auf der Hardware und können bestimmte Operationen um das hundertfache schneller ausführen als eine Softwarelösung.
Besonders bei den Oracle Systemen ist, dass sie speziell auf bestimmte Aufgaben ausgelegt sind. Dadurch arbeiten sie effizienter als andere Systeme.
In einer weiteren Präsentation wurde uns das „Oracle Mobile Application“ Framework (Oracle MAF) ein Programm zur schnellen Entwicklung von Datenbank-Anwendungen für Android, iOS und Windows 10 Plattformen gezeigt, die auf „Oracle ADF“ basiert (es ist der Nachfolger von ADF Mobile). Datenbank-Anwendungen können dank dieser Software extrem schnell mit simplem „Drag and Drop“ erstellt werden. Dies wurde uns auch live vorgeführt.
Neben reinen Software- und Hardwarevorführungen wurden in der Präsentation auch Möglichkeiten zur Optimierung von SQL-Abfragen durch Abstimmung auf die genutzte Hardware demonstriert. Als Beispiel diente ein SQL join-Befehl, der im Standardfall nach einigen Millisekunden einen Ergebnissatz aus der Datenbank liefert. Durch Betrachtung der Speicherstruktur zeigt sich dabei jedoch noch Optimierungsbedarf. Der Cache ist ein schneller aber kleiner Zwischenspeicher zwischen CPU und RAM, kann also einen Bruchteil der Datensätze aus der Datenbank zwischenspeichern. Nach einigen Operationen muss dann immer wieder auf das RAM zugegriffen werden. Wird nun die Speicherhandhabung so verändert, dass die für den join-Befehl relevanten IDs direkt hintereinander in den Cache eingelesen werden, kann die Anzahl der „langsamen“ RAM-Speicherzugriffe deutlich reduziert werden. Die Optimierung ergibt sich dadurch, dass nicht mehr ganze Datenbanksätze sondern die Spalten mit den IDs eingelesen und mit hash-Algorithmen angesprungen werden. Dies reduziert die benötigte Zeit auf einen Bruchteil (Faktor 10) des Anfangswerts. Für eine weitere Optimierung gibt es weitere Speicheralgorithmen, die sich letztendlich allerdings zeitlich gesehen nur noch geringfügig voneinander unterscheiden. Die Ergebnisse sind übertragbar und die Optimierung funktioniert nicht nur im beispielhaft gezeigten Megabytebereich, sondern auch mit Gigabytes an Datensätzen in großen Datenbanken.
Zum Abschluss unseres Besuches begaben wir uns in die firmeninterne Kantine, in welcher wir alle zusammen zu Mittag aßen. Wir hatten ein asiatisches Gericht, zu welchem es Salat und zum Nachtisch Erdbeercreme gab.
Die Abreise um 12:30 Uhr mit unserem Bus, weiter zum Unternehmen Finnova.
Die ITG12 bedankt sich für einen sehr interessanten Vormittag.