mit Wittenheim (Frankreich)

Die Tandem-Partnerschaft der Gewerblichen Schulen und dem Lycée Professionnel et Technique Don Bosco in Wittenheim/Elsass

Diese Partnerschaft besteht seit dem 27.01.2012.

Nach einer akribischen zweijährigen Suche war es endlich soweit: Wir fanden für unsere Französischlerner am Technischen Gymnasium Waldshut endlich (!!!) eine Partnerschule für den ersehnten deutsch-französischen Sprachaustausch unserer Gymnasiasten… im unweit von Mulhouse gelegenen Wittenheim.

Ziel der Partnerschaft ist es, die Sprachförderung in jeder Begegnung lebendig werden zu lassen.
Die begegnungspädagogisch äußerst wertvollen Sprachtandems werden bei jedem Austausch eingehalten,d.h.  Tandembildung, Erarbeitung und Präsentation. Am Ende jeder Unterrichtssequenz steht die deutsch-französische Schülerpräsentation vor der Gruppe, bzw. in Kleingruppen.

Die Programme werden vor Ort in den Schulen durchgeführt, fanden aber auch als Klassenfahrten 2013 in Nizza und 2015 in Hamburg statt und waren immer ein großer Erfolg.

Für die Schüler ist das interkulturelle Lernen von besonderer Bedeutung, da durch die Lernpartnerschaften nicht nur das Klassenzimmer verlassen wird, sondern die Schüler und Schülerinnen auch motivierter die Fremdsprache erlernen.
Unsere Drittortbegegnungen werden vom Deutsch-Französischen Jugendwerk gefördert.

Nizza – die Côte d’Azur

Unterstützt vom Deutsch-Französischen Jugendwerk fand das Austauschprogramm im Juni 2013 statt. 25 Schüler und Schülerinnen trafen sich erstmalig am Flughafen Basel-Mulhouse und warteten abends nach einem ersten Bad im Swimmingpool in der Jugendherberge in Nizza auf das sehr aufwendig vorbereitete Programm an der Mittelmeerküste.
Neben den attraktiven und wirklich sehenswerten Ausflugsorten Saint Tropez, Monaco, Monte Carlo, Grasse, dem Wochenmarkt von Nizza, stand auch ein Kasinobesuch auf dem Programm und natürlich das Baden im Mittelmeer.

Besonderes Vergnügen bereitete allerdings den Schülern und Schülerinnen die täglichen Autofahrten mit den Mietwagen im Konvoi mit den 3 Lehrerinnen am Steuer in einem durchweg unübersichtlichen Verkehr. Viele unübersehbare Situationen an ampelschwachen Kreuzungen konnten nur mit Handzeichen auf der Fahrerseite geregelt werden. Da in Frankreich oftmals der Verkehr durch die stärkeren und schnelleren Fahrer ausgefochten wird, war es jedes Mal ein neues Vabanquespiel, das die Fahrerinnen zwar nicht, die Schüler jedoch sehr genossen. Bis zum Schluss blieb es ein Rätsel, dass gar nichts passierte und wir doch immer wieder am vereinbarten Ort irgendwie gemeinsam eintrafen. Manchmal war das allerdings nur durch Handycoaching von Wagen zu Wagen möglich.

Als die Schüler zum ersten Mal das Mittelmeer erblickten, wollten sie natürlich sogleich hineinspringen, allein dadurch vergebens, dass es schlicht keine Parkmöglichkeiten in diesem renommierten Landstrich entlang der Küste gibt. Aber am 2. Tag war es dann soweit: vor der Überfahrt nach Saint Tropez konnte das ersehnte Bad in Saint Maxim am Mittelmeer stattfinden… jedoch lauerten dort sogleich neue Gefahren: les méduses, die Feuerquallen! Zwei deutsche Schüler waren betroffen, ertrugen die Brandschmerzen allerdings stoisch und die Strandaufsicht stellte wirksame Creme, die die Schmerzen linderte, zur Verfügung.

Begeistert waren die jungen Techniker dann von den Luxusjachten im Hafen von Saint Tropez, deren Besitzer sich gern bestaunen ließen. Atemberaubende Schiffsdetails und Hightech ließen die Schülerblicke schweifen. Erfreulich war auch, dass das geplante Abendessen bezahlbar blieb… Francine kannte sich eben sehr gut aus.

In Monaco wurden dann Haie im Ozeaneum gestreichelt und einige Schüler amüsierten sich am Strand. Erfreulicher Weise respektierten die Beteiligten die Auflage, alle Aktivitäten mit den französischen Partnerinnen durchzuführen

Mit den zu erwartenden gruppendynamisch bedingten, täglich sich ändernden Gesprächskonstellationen kamen dennoch viele deutsch-französische Gespräche zu Tage – und die Waldshuter Schüler machten eine ordentliche Figur bei dem französisch bedingten weiblichen Hin- und Her ihrer elsässischen Tandempartnerinnen.
Einer der Höhepunkte war dann der Kasinobesuch, zu dem alle sich angemessen herrichteten.

Eine Reise, in der die Schüler viele interkulturelle Erfahrungen machen konnten und die den meisten sicherlich unvergesslich in Erinnerung bleiben wird.

Hamburg – das Tor zur Welt

Nach dieser Erfahrung im Süden Frankreichs wollte die französische Partnerschule gerne eine deutsche Großstadt erleben. Dann gelang es uns noch einmal Zuschüsse vom Deutsch-Französischen Jugendwerk zu bekommen und wir konnten mit 15 Schülern/innen im Januar zum Tor der Welt fahren.
Die Gruppe passte sehr gut zusammen und die ersten Tandems ergaben sich schon am Flughafen von selbst.

Auf dem Programm standen natürlich eine Speicherstadtfahrt, eine Stadtrundfahrt und eine wirklich ergreifende Rückreise in die Vergangenheit der Hansestadt im Dungeon. Die Schauspielerinnen empfingen uns mit ihrem außergewöhnlichen Programm, inspirierten die Schüler mit der vielseitigen Geschichte der Stadt, die sich trotz Brände und Überschwemmungen sich immer wieder erholte.

Besonders beeindruckte die Schüler das Musical Rocky auf der Reeperbahn… dann der schülernahe Aufenthalt im Hotel Meininger, wo der tägliche Tandemunterricht dem Frühstück folgte; die Kommunikation passte, die Schüler erklärten sich schwierige Begriffe leider oft auf Englisch… aber insgesamt wuchs die Gruppe immer besser zusammen.

Die Abituraufgaben wurden am 3. Tag gemeinsam erledigt und die Themen waren nicht einfach. Sie philosophierten dann auf Deutsch und Französisch über die Wiedervereinigung, Napoleon, und die deutsche Nachkriegsgeschichte. Die Lehrkräfte haben alles gegeben, um es den Schülern angenehm und unterhaltsam zu gestalten und das zahlte sich in einer ausgesprochen positiven Rückmeldung aus.

Der Wunsch nach einem Wiedersehen im Elsass wurde konkretisiert und beim Abschied in Mulhouse flossen die Tränen.